19.12.2020
23.07.2018
03.04.2016
SPD verliert massiv über Nacht
KOMMUNALWAHL: Bürgerliste legt noch mehr zu / Neu drei Fraktionen auf Augenhöhe
BREIDENBACH Zu früh gefreut: Der große Verlierer der Kommunalwahl in Breidenbach heißt nicht CDU, sondern SPD. Die kumulierten und panaschierten Stimmen haben den Wahlspieß über Nacht umgedreht. Nicht aber für die Bürgerliste: Sie legte noch mehr zu.
Sogar der Kandidat mit den meisten Stimmen in der ganzen Großgemeinde ist in der Bürgerliste, und zwar auf Platz 1, zu Recht, wie das Wahlergebnis zeigt: 1661 Kreuze haben die Breidenbacher hinter Peter Künkels Namen gemacht. Rund 100 weniger hat der beste SPD-Kandidat - Kurt Seibel, fast 270 weniger die Stimmen-Nummer 1 der CDU - Elvira Thomas.
Von 19 über 21,4 auf nun satte 30,6 Prozent hat die Bürgerliste in den letzten zehn Jahren zugelegt, von fünf über sechs auf acht Sitze wächst die Fraktion in der Gemeindevertretung. Woher die Stimmen kommen, ist schnell ausgemacht. Die CDU verliert nur zwei Prozentpunke, die Sozialdemokraten müssen dagegen mächtig Federn lassen. Fast acht Prozent der Breidenbacher Wähler trauen der SPD anders als vor fünf Jahren nicht mehr zu, ihre Interessen am besten zu vertreten.
Am dicksten kommt es für SPD und übrigens auch für die CDU in Kleingladenbach. 13 Prozent nimmt die Bürgerliste dort der SPD ab und elf Prozent der CDU. Mit absoluter Mehrheit sind die Kleingladenbacher für die Bürgerliste ihres Ortsvorstehers Roland Grebe.
Bürger wählen sieben Frauen von allen drei Listen in die neue Gemeindevertretung
In Breidenbach selbst nimmt die Bürgerliste den beiden Großen 13 Prozent ab. Oberdieten ist der einzige Ort, an dem die großen politischen Verwerfungen vorbeigegangen sind und alles (fast) beim Alten bleibt. Sonst geht es für die SPD überall mehr oder weniger steil bergab, für die CDU moderat rauf oder runter, und für die Bürgerliste nur nach oben.
Das Ergebnis: Die Bürgerliste ist kein Zünglein an der Waage mehr zwischen SPD-Dominanz und der CDU als ewiger Zweiter. Stattdessen setzt sich die neue Gemeindevertretung aus drei Partner auf Augenhöhe zusammen mit neuen Gesichtern in allen Fraktionen. Sieben Frauen sind in die Gemeindevertretung gewählt worden - auf den vorderen Listenplätzen oder - wie Elke Mayer (CDU) - von den Bürgern gezielt nach vorne gebracht.
Ändern wird sich aller Voraussicht nach auch die Größe des Gemeindevorstands, die nach der letzten Wahl aus Proporzgründen auf neun erhöht wurde. Statt vier (SPD) zu drei (CDU) zu zwei (BL) könnte die neue Formel mit acht Plätzen drei zu drei zu zwei heißen.
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