19.12.2020
23.07.2018
10.07.2019
BREIDENBACH-KLEINGLADENBACH (sval). Peter Künkel, Fraktionsvorsitzender der Breidenbacher Bürgerliste, hat in deren Jahreshauptversammlung auf Angriffe aus den Reihen der Sozialdemokraten reagiert. Deren Fraktionschefin Nicole Pfeifer hatte die Bürgerliste in einer der vergangenen Sitzungen unter anderem als Querschläger bezeichnet und geäußert, dass dieses Verhalten nerven würde. „Sie hat Recht, wenn sie mit nerven meint: Aufpassen, hinterfragen, nachhaken, Alternativvorschläge machen und entsprechende Anträge stellen“, sagte Künkel.
Geld für Gemeinde und Bürger sparen
Doch das geschehe nicht, um andere zu ärgern, sondern um der Gemeinde und damit deren Bürgern Geld zu sparen. Was Pfeifer als Querschläger bezeichne, gehöre einfach zum kritisch-konstruktiven Disput einer politischen Auseinandersetzung. Der frühere Bürgerlisten-Vorsitzende Rainer Lizon lieferte dafür drei Beispiele aus dem vergangenen Jahr, bei denen seine Fraktion „quergeschlagen“ habe: „Im Juni 2018 war die Bürgerliste gegen eine Erhöhung der Gebühren für die Kleinkinderbetreuung, im Dezember forderten wir im Zuge der Festlegung des Wasserpreises eine deutliche Senkung des kalkulatorischen Zinses unter drei Prozent, um die Bürger zu entlasten, und ebenfalls im Dezember haben wir beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Niederdieten eine aussagekräftige Beschlussvorlage angemahnt, die neben den Vorteilen auch die Nachteile berücksichtigt.“ „Wenn das Nerven ist, dann haben wir es getan und werden es gewiss wieder tun“, stellte Peter Künkel fest.
Anspruch an Politik ändert sich
In dem Verhalten der SPD-Fraktionschefin macht er sogar einen Grund für die immer größer werdende Politikverdrossenheit im Lande aus. „Politik wirkt abschreckend, weil sie sich oft genug selbst so inszeniert“, betonte er. Es dürfe sich niemand wundern, wenn die Menschen das Interesse daran verlören, wenn politische Dispute, die in die Gremien gehörten, über die Medien ausgetragen würden, sagte Künkel. Doch er sieht auch Hoffnung. Die „Fridays for Future“-Bewegung zeige, dass die Jugend „endlich wieder den Arsch hochbekommt“ und sich politisch engagiert. „Ich hoffe, dass sich das auch auf die Kommunalpolitik überträgt und dort junge Menschen wieder präsenter werden. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als überalterte Parlamente“, betonte Künkel.
Bürgerlisten-Vorsitzender Norbert Reisz half bei der Terminierung der Winterwanderung. Die gibt es am 18. Januar 2020.
Hinterländer Anzeiger vom 10.07.2019 Seite 14 (Sascha Valentin)