19.12.2020
23.07.2018
30.04.2021
Peter Künkel ist Vorsitzender der Gemeindevertretung
Im Breidenbacher Parlament stehen die Zeichen auf Harmonie: Eine Koalition oder Zählgemeinschaft soll es auch in dieser Legislaturperiode nicht geben.
Von Mark Adel, Redakteur Biedenkopf
BREIDENBACH - Wer in diesen Tagen Harmonie gesucht hat, ist in der Breidenbacher Gemeindevertretung fündig geworden: Das Parlament will, so vermittelte es in seiner ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode, weiterhin vor allem sachbezogen arbeiten. Es gibt unter den drei Fraktionen weder eine Koalition noch eine Zählgemeinschaft. Neuer Parlamentschef wurde Peter Künkel (Bürgerliste).
Bürgermeister Christoph Felkl (SPD) lobte in seiner Begrüßung die "immer konstruktive Atmosphäre", die in den Treffen der Fraktionen zur Vorbereitung der Sitzung geherrscht habe. "Das macht mich stolz und froh."
Unter der Leitung des ältesten Gemeindevertreters Werner Karl (CDU) wurde anschließend Peter Künkel einstimmig zum Vorsitzenden der Gemeindevertretung gewählt. Er dankte für das Vertrauen. Künkel hatte bei der Kommunalwahl die meisten Wählerstimmen unter allen Kandidaten erhalten und übernimmt den Vorsitz von Martin Beckmann (SPD).
"Der Vorsitzende sollte der Gemeindevertretung nicht nur vorstehen, sondern auch hinter ihr stehen, wenn es drauf ankommt", sagte er. Er dankte allen, die sich zur Wahl gestellt hatten: "Solche Menschen sind die Substanz eines freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats." Auch er betonte die Zusammenarbeit in Breidenbach: "Es ist dieses Wir, das bei uns an vorderster Stelle stehen sollte." Er warb für einen offenen, ehrlichen und fairen Umgang miteinander.
Stellvertretende Vorsitzende des Parlaments sind Martin Beckmann (SPD), Daniela Körber (CDU) und Roland Grebe (Bürgerliste). Die Bürgerliste ist stärkste Fraktion und besetzt zehn Sitze in der Gemeindevertretung, die SPD neun, die CDU acht. Damit sei man "auf Augenhöhe", sagte Peter Künkel. Aus diesem Grund verzichtet die Bürgerliste auf den jeweils dritten Sitz in den drei Parlamentsausschüssen. Alle drei Fraktionen haben somit je zwei Sitze. Die Ausschüsse - Haupt- und Finanzausschuss, Bau- und Pkanungsausschuss und Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport - tagen jeweils vor den Sitzungen des Parlaments und geben in erster Linie Beschlussempfehlungen ab.
Die Zahl der Sitze des Gemeindevorstands wird von neun auf sieben reduziert. Auch das wurde einstimmig beschlossen. Weil diese Änderung erst öffentlich bekannt gemacht werden muss, konnten die Beigeordneten noch nicht gewählt werden. Das soll in der nächsten Sitzung geschehen.
Ein plus-Artikel aus der Digitalausgabe des Hinterländer Anzeiger